Die Partin - Tafeln
Die Partin-Tafeln (Partin-Tabellen) wurden 1993/1997 von den Urologen Drs. Alan W. Partin und Patrick C. Walsh vom Johns Hopkins Hospital in Baltimore (USA) entwickelt, wobei sie die gesammelten Daten hunderter (amerikanischer) Patienten zugrunde legten, die wegen Prostatakrebs behandelt worden waren. In umfangreichen Untersuchungen hat Dr. M. Graefen nachgewiesen, dass die Partin-Tafeln auch für deutsche Patienten eine hohe Vorhersage-Genauigkeit besitzen (2004)
Für die Tabellen wurden drei Faktoren miteinander in Zusammenhang gesetzt, die über die Erkrankung eines Patienten bekannt waren – der PSA-Wert, die Gleason-Summe und das klinische T-Stadium. Das Ziel dabei war, Männern und ihren Ärzten zu helfen, den definitiven pathologischen Zustand vorherzusagen und die beste weitere Behandlung festzulegen.
Im Jahr 2001 wurden die Tabellen aktualisiert und präzisiert. Für die T3-Stadien werden jetzt keine Vorhersagen mehr getroffen. Die Gleason-Summen wurden anders gruppiert. Bei der Gleason-Summe 7 wird jetzt unterschieden zwischen 3+4 (günstigere Prognose, auch als 7a klassifiziert) und 4+3 (ungünstigere Prognose, auch als 7b klassifiziert). Auch die PSA-Werte wurden neu gruppiert, für alle PSA-Werte über 10 ng/ml gibt es jetzt nur noch die Gruppe ">10 ng/ml". Für jeden Tabellenwert wird jetzt auch das 95-Prozent-Vertrauensintervall angegeben.
Wie sind die Tabellen zu lesen?
Die Partin-Tabellen können dazu verwendet werden, vier verschiedene Parameter einzuschätzen, die sehr wichtig sind für die Entscheidung für die weitere Behandlung eines Patienten:
- Die Wahrscheinlichkeit, dass die Erkrankung vollkommen auf das Organ beschränkt ist;
- die Wahrscheinlichkeit, dass bei dem Patienten ein "Kapseldurchbruch" eingetreten ist (der Prostatakrebs ist in die Kapsel vorgedrungen und möglicherweise aus ihr ausgetreten);
- die Wahrscheinlichkeit, dass der Prostatakrebs in die Samenblasen des Patienten eingedrungen ist;
- die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs sich in die Lymphknoten ausgebreitet hat.
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Bildnachweis: © BPS e.V., Patientenratgeber Prostatakrebs - was nun?
Aber: Die Wahrscheinlichkeit ist nur eine statistische Größe und nicht gleichbedeutend mit Ihrer persönlichen Prognose.