Eine anderen Weg als die CTRUS/ANNA-Technik wählt das BiopSee®-System. Es nutzt die Magnetresonanz-Spektroskopie (MR-Spektroskopie); diese ist die zur Zeit empfindlichste Untersuchungstechnik um verdächtige Bezirke in der Prostata zu orten und gezielt erneut zu biopsieren.
Bei der Früherkennung des Prostatkrebses kann ein gestiegener PSA-Wert erste Hinweise geben, woraufhin eine Gewebeprobe (Biopsie) folgen muss, welche unter dem Mikroskop das Vorhandensein von Krebs zeigen kann.
Leider war diese Probeentnahme bisher bei 20 bis 30 Prozent der Patienten trotz erhöhtem PSA Wert negativ, so dass bis zur endgültigen Klärung wiederholte Rebiopsien notwendig waren.
Diese Belastung des Patienten entfällt mit einer neuen, ultrapräzisen Technik, der sogenannten MRT-navigierten stereotaktischen Prostatabiopsie.
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© Biopsee-System in Offenbach
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© Universitätsklinikum Heidelberg
Zur Risikominimierung (postoperatives Fieber, Nachblutung) und für verbesserte Behandlungsbedingungen im Falle eines Tumornachweises werden diese Biopsien nicht wie meist üblich durch den Enddarm, sondern in einem kurzen, schmerzfreien Schlaf, der von einem Anästhesisten gesteuert wird, durch die Haut des Damms (perineal) entnommen. Die gesamte Untersuchung nimmt ca. 1/2 Stunde in Anspruch. Nach einer Ruhephase in der Tagesklinik kann die Heimreise angetreten werden. Ein Kraftfahrzeug darf am gleichen Tag allerdings nicht mehr geführt werden.
Die MRT-navigierte stereotaktische Prostatabiopsie wird weltweit nur an wenigen Kliniken durchgeführt, in Deutschland bisher an der Urologische Universitätsklinik Heidelberg (OA Dr. Boris Hadaschick / in Kooperation mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen / NCT) und an der Urologischen Klinik (Chefarzt Prof. Dr. Michael Lein) am Klinikum Offenbach / in Kooperation mit dem Zentralinstituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Chefarzt Prof. Dr. Norbert Rilinger).